AV Akademikerverlag ( 22.06.2012 )
€ 59,00
Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Schreiben ist Leben. Diese Erkenntnis, zu der viele Literaten gelangt sein mögen, ist für die österreichische Literatin Ingeborg Bachmann von besonderer Relevanz: Denn erst das Schreiben eröffnet ihr einen Ort, einen der Zeit enthobenen, einen der Geschichte fernen Un-Ort, an dem Leben möglich ist. Es ist der Faschismus, den die 1927 in Klagenfurt geborene Schriftstellerin als lebensbedrohlich empfindet. Zuerst und unmittelbar erfahren in seiner Virulentwerdung im Nationalsozialismus, später erkannt als das von Anbeginn vorhandene und den akuten Kriegszustand überdauernde Übel der abendländischen, der männlich dominierten Gesellschaft. Der Faschismus, bei Bachmann definiert als die vollständige Unterdrückung des Anderen, liegt sowohl der Ausmerzung der Juden durch das Nazi-Regime als auch der Unterdrückung der Frau in der Geschlechterbeziehung zu Grunde. Angesichts dieser allumfassenden Bedrohung - der eines fortwährenden Kriegszustandes - fordert Bachmann das schonungslose Erinnern. Die Utopie einer gleichberechtigten Liebe, die Utopie einer neuen - unbelasteten - Sprache spenden ihr Hoffnung auf einem Weg, der für sie persönlich in einen verfrühten, einsamen Tod führen sollte.
Buch Details: |
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ISBN-13: |
978-3-639-43025-7 |
ISBN-10: |
3639430255 |
EAN: |
9783639430257 |
Buchsprache: |
Deutsch |
von (Autor): |
Susanne Dreisbach |
Seitenanzahl: |
124 |
Veröffentlicht am: |
22.06.2012 |
Kategorie: |
Deutsche Sprachwissenschaft; Deutschsprachige Literaturwissenschaft |